Werder Bremen ist die Elfenbeinküste des europäischen Fußballs. Die Gruppe A der Champions-League mit Barcelona, Chelsea und Levski Sofia wird jetzt wieder pflichtschuldig als “Todesgruppe” abgefeiert. Unschwer ist dabei zu erkennen, dass Bremen sich in einer ähnlichen Situation befindet wie die bedauernswerte Mannschaft der Elfenbeinküste in der WM-Gruppe C. Ein brockengeiler und -schwerer Gruppenkopf (Barcelona – Argentinien), eine richtig schwere Mannschaft, die international wenig bis nichts gerissen hat und deshalb nicht Gruppenkopf sein kann (Chelsea – Holland), dann die Nummer drei (Bremen – Elfenbeinküste) und zum Schluß ein kleiner Außenseiter, der möglicherweise den einen oder anderen Kantersieg wird über sich ergehen lassen müssen (Sofia – Serbien-Montenegro). Am Anfang in Chelsea, zum Schluß in Barcelona, es hätte kaum schwerer kommen können. Werder kommt aber trotzdem weiter, Klöschen und Hugo werden es richten. Rausfliegen wird Chelsea, bei denen Michael Ballack das Bayern-Gen eingeschleppt hat, Garantie für ein vorzeitiges Aus in der Champions League.
Überhaupt die Bayern. Es war ihnen beim 0:4 am Dienstag gegen Barcelona deutlich anzumerken, dass sie alle in Gedanken schon beim Spiel gegen den Tabellenführer aus Nürnberg waren. Fragt sich, wie die junge Mannschaft von Trainer Magath mit dem Jahrhunderttalent Santa Cruz in ihren Reihen mit dem nervlichen Druck fertig wird, schon am dritten Spieltag gegen Galasek, Saenko und Schroth spielen zu müssen.
Heute wird in der Arena auf Schalke ein Bayern-Jäger einen Dämpfer hinnehmen müssen, ich vermute die Schalker. Bremen hat den besten Stürmer Europas, die Schalker im Moment leider gar keinen. 3:1 für Bremen ist mein Tip (Eigentor Naldo). Ferner: Hertha lernt in Hamburg, dass Jugenstil manchmal ganz schön weh tun kann, Leverkusen zieht den Wölfen das Fell über die Ohren, Cottbus holt einen Punkt in Bochum. Gladbach und Hannover gewinnen ihre Heimspiele, Dortmund spielt 2:2 in Stuttgart und Mainz schlägt Frankfurt mit zwei Torn Unterschied und zieht damit an den Bayern vorbei.