Vielleicht sind ja auch Borussia und Borussia unter den kommenden Zweitligisten. Seit gestern gibt es einen Abstiegskandidaten mehr in der Verlosung und der trägt seine Heimniederlagen im vormaligen Westfalenstadion aus. Nach dem Auftaktsieg gegen Bayern ist bei Dortmund nichts mehr geblieben von der von Röber induzierten Aufbruchsstimmung. Cottbus hat sich den Sieg nicht erkratzt, erkämpft, erbissen wie Bielefeld gegen Nürnberg, sie waren spielerisch überlegen. Diese merkwürdige mannschaftliche Ungeschlossenheit, die Dortmund seit ein paar Jahren mit sich rumträgt, sie ist nicht rauszukriegen.
Vielleicht sollte man die Jungs in schwarz-gelb mal zum Hospitieren in die Lausitz schicken. Und von Heesen? Geht er vielleicht doch zu den Bayern, um dort Konzeptfußball spielen zu lassen? Dortmund scheint im Moment wenig attraktiv.
Die Gladbacher hingegen werden nicht müde, auf ihre mannschaftliche Geschlossenheit zu verweisen, die allerdings regelmäßig Niederlagen einträgt. Sie haben sich nicht nur die wenigsten Chancen aller Bundesligisten erarbeitet, sie haben auch die mieseste Chancenverwertung. Ob Neuville allein daran etwas ändert? Ist ja wirklich schwierig: Lauter nette, intelligente Trainer, Geideck, Koller, Augenthaler, Stevens, Sander, Röber, Luhukay, aber drei werden es trotzdem nicht schaffen.
Nürnberg könnte auch noch ein wenig zielgerichteter werden beim Torerfolg, obwohl sie keine Existenzkrise haben im Moment. Das war jetzt das fünfte oder sechste 1:0, das sie wieder hergegeben haben. Der Club ist in dieser Saison fast immer das spielstärkere Team, aber er verbummelt noch zu häufig den Sieg, um ganz oben mitzuspielen. Wer nach zwei Niederlagen in Folge immer noch auf Platz fünf steht und vor der Saison Achter werden wollte, muß darüber nicht allzu laut lamentieren, hat vielleicht trotzdem ein klitzekleines psychisches Problem. Da kann man sich auch nicht auf die nichtgegeben Rote Karte für Böhme rausreden. Für den UEFA-Cup hat Theo, die gute Fee, immerhin erneut ein Heimspiel ausgelost für die Clubberer. Gegen Angstgegner Frankfurt. Müssen sie halt am Freitag gleich mal üben, wie das geht: ein Heimsieg gegen Takahara und Kollegen. Das wird ein wegweisendes Spiel, denn zum ersten Mal haben sie was zu verlieren unter Hans Meyer. Bisher haben sie immer outperformed.
Kommentare zu “Borussia oder Borussia?” (2)
Easyfunk
05.03.2007
Da träumt aber jemand schon ein wenig vorschnell vom internationalen Geschäft…
NOCH ist der Club nicht im UEFA-CUP sondern im Halbfinale des DFB-Pokals. Aber träumen wird noch erlaubt sein, solange Hertha am Ende auf dem Fünften steht.
Rob Alef
05.03.2007
Träume? Keineswegs. Wenn du genau liest, wirst du merken, dass ich ein Absacken auf Platz sechs oder schlechter durchaus für möglich halte. Nachdem der Club jetzt zweimal hintereinander verloren hat und immer noch Fünfter ist, ist es wohl nicht verwegen zu behaupten, dass er im Vergleich zu Gladbach in einer komfortablen Position ist. Frankfurt ist tatsächlich seit vielen Jahren der Angstgegner (letzte Saison zuhause 0:1, der Abstieg gegen Berger und Fjörthoft mit dem 5:1 gegen Kaiserslautrn im Fernduell und vieles mehr). Das gilt auch für den Pokal. Und wenn Wolfsburg im Halbfinale gegen Stuttgart gewinnt, dann hilft Nürnberg die bloße Endspielteilnahme nicht in den UEFA-Cup. Also, schön auf dem ARO-Teppich bleiben. Abgesehen davon würde es mich sehr wundern, wenn Hertha am Ende vor Nürnberg steht, die verlieren zu Hause ja sogar gegen Bayern.