Es ist schon bemerkenswert, wie der große Kühle aus dem Norden beim Ringelpietz mit Auswechseln stets die Nerven behält. Als Ersatz verpflichtet, ging er brav mit Käptn Klinsman auf Buddhafahrt, überstand das Katstrophendebüt in Barcelona, für das er nichts konnte, und war einer der Spieler, die im Schlußspurt noch den Platz in der Champions League sicherten. Nach Heynckes kam der dritte Trainer in zwölf Monaten, der erneut Rensing den Vorzug gab. Und jetzt debütierte die Nummer 2 am vergangenen Samstag im richtungsweisenden Spiel gegen den Meister als Nummer 1. Butt war in den entscheidenden Situationen hellwach, er hat den Bayern das Spiel nicht gewonnen, aber er war besser als nur fehlerfrei: ein ruhiger Rückhalt der nach wie vor bestenfalls durchschnittlichen Hintermannschaft. Butt hat als hervorragender Vertreter seines Fachs Respekt verdient, Bayern hin oder her. Wenn er jetzt noch anfängt, Elfmeter zu schießen, wäre er glatt ein Mann für Yogi Löw, dessen Leistungsprinzip immer mehr nach Erich Ribbeck aussieh. Vielleicht retten sich seine Jungs gegen Italien ja 2010 ins Elfmeterschießen, sofern sie gegen Finnland nicht verlieren. Dann kommt es zum Showdown Butt gegen Buffon.