Fast schon ein Sommermärchen

Auf den Friedrichshainer Freizeitmeilen trampelten sich die Touristen heute beinahe über den Haufen, es ging zu wie auf der Rialtobrücke. Die Einheimischen quetschten sich zu ihren Wohnungen durch oder arbeiteten bei 18 Grad im Großraumbüro am Boxhagener Platz unter freiem Himmel. Am Nebentisch saß eine Familie mit türkischem Migrationshintergrund. Der Vater war Hertha-Fan und erklärte seinem fünfjährigen Sohn die Fakten des Lebens. Als Gekas eine Chance versemmelte : „Er kann nichts dafür, er ist Grieche.“ Als das 2-2 gegen Frankfurt amtlich war, fragte die Mutter: „Unentschieden? Also Verlängerung?“ Oh herrliche, völkerverbindende Kraft des Fußballsports, der Menschen dazu bringt, in der Sonne zu sitzen und in dunkle Höhlen zu starren, an deren Stirnseite die Großbildleinwand hängt.