Katalanische Katastrophen

Hallo Gastland Katalonien
Du bist größer als Balkonien
Trotzdem bist du ziemlich klein
Weltberühmt ist dein Verein
Dessen Doppelpass und Dribbling
Schon verzückten Rudyard Kipling
Nicht Madrid ists, nicht Pamplona
Sondern Rainer Barzelona

Spanisch spricht dort der Iberer
Katalanisch fällt ihm schwerer
Denn die Sprache Katalanisch
Macht ihn depressiv und manisch
Jedes Jahr erscheint ein Buch
Doch das ist noch nicht genuch
Pinseläffchen als Dekor
Ist der Dalí Salvador

Ebro Weltruhm still genießt
der waag- und gleichfalls senkrecht fließt
In Lleida kocht man leider Schnecken
Um den Touristen zu erschrecken
Der würgt und seufzt: Ach je, ich hätt
jetzt gern ein Fläschchen Freixenet
Auch die Kaninchen, die sind zähe
Und leben in der Pyrenäe

Warum nur lud man dich hier ein
Das eine Buch liegt ganz allein
In Halle drei am Stand für Gäste
Und landet bald bei Ramsch und Reste
Nimms nicht persönlich, nimms sardonisch
Ein Schmähgedicht hier ist kanonisch
Gehab dich wohl, mein Catalan
Nullacht da sind die Türken dran

– Rob Alef

Das Tier in uns

Das Tier in uns geht wunderbare Wege
Das Tier in uns braucht Zuneigung und Pflege
Mal ist es schamlos, geil und gierig
Dann wieder müde, schüchtern, schwierig
Mal paart es sich gesellig und im Rudel
Mal braucht es Einsamkeit und Apfelstrudel
Mal ist es Käfer, Geier, Wolf
Und manchmal heißt es Sandra oder Rolf

Das Tier in uns, es läßt sich nicht beschreiben
Kaum ist es da, schon fängt es an zu bleiben
Beschnüffelt uns, dreht ein paar Runden
Und macht sich auf und ist verschwunden
Kehrt jäh zurück, verdrückt sich still
Und kann nicht sagen, was es wirklich will
Wir wissen zwar nicht, was es hier bezweckt
Doch suchen wir nach Futter, das ihm schmeckt

Das Tier in uns lustwandelt sich mit Wonne
Oft über Nacht, oft in der prallen Sonne
Will die hier jetzt und keinesfalls den andern
Wird unruhig auch und möchte weiter wandern
Nur selten richtet es sich länger bei uns ein
Und möchte nirgendwo mehr anders sein
Und ruht entspannt im Jetzt und Hier
So lebt das unbekannte, unentwegte Tier

– Rob Alef

Gegen Wecker

Wecker jagen im Morgengrauen
Schlagen zu aus dem Nichts
Läuten und häuten Dein Trommelfell
Beim ersten Schimmer des Lichts

Schläferin, Schläfer im Bettchen
Auf Futon oder Matratze
Lächelst Du selig im Traum noch
Zeigt schon der Wecker die Fratze

– Rob Alef