Doof wie Hertha

Im Moment übertrifft Hertha sich selbst. Erst die Entlassung von Babbel. Der beste Trainer seit Röber musste gehen. Und warum? Weil er keinen Bock auf das übliche Gelaber – wir haben die besten Fans, Berlin ist die tollste Stadt – hatte. Weil der gebürtige Münchner, der mit dem FC Bayern ungefähr achtmal Deutscher Meister wurde, zu seiner Heimatstadt steht, wurde er in Berlin alsbald als Schnösel und Vaterlandsverräter hingestellt, und irgendwann sah der Verein dann Handlungsbedarf.

Als nächstes die Verpflichtung von Skibbe. Es gab keinen Hertha-Fan, mit dem ich in der Winterpause gesprochen habe, der nicht felsenfest der Meinung war, dass Skibbe den Abstieg bedeutet. Und fünf Niederlagen in Folge danach sind die schlimmsten Erwartungen wahr geworden.

Vergangenen Mittwoch dann die dämliche Pokalpleite. Soll er doch wegbleiben, der Hubnik. Soll sich ihm der Kraft doch in den Weg stellen. Diese Rote Karte war vollkommen berechtigt und wird hoffentlich Schule machen. Lieb gemeinte Kopfstöße gibt es nicht. Und von wegen Schauspieler de Camargo. Das theatralische Sich-Fallen-Lassen ist immer noch besser als ein Revanchefoul. Irgendwo muss er ja auch hin mit seiner Aggression.

Gestern die Rolle rückwärts. Skibbi, das Buschkänguru ist mit leerem Beutel weitergehopst. Und der Erste Sekretär, Genosse Preetz, erklärt: Genossen, ich habe Fehler gemacht. Tretschok könnte sich als richtig guter Griff erweisen, um in der Zweiten Liga von neuem aufzubauen. Endlich mal eine Personalentscheidung mit Weitsicht.