Und dieser Jemand heißt José Mourinho. Wenn man seinen Siegesspurt gestern Abend gesehen hat, wünscht man sich beinahe einen Bayern-Sieg, bloß um diesen Mann vor sich selbst zu schützen. Was wird er machen, wenn er gewinnt? Eine Büste von sich in Madrid aufstellen lassen? Rom anzünden? Portugal kaufen? Eine andere spannende Frage: Soll man, muss man, darf man für die Bayern sein in diesem Spiel? Weil es um den vierten Platz geht? Weil es gehen Italiener geht? Darf man sich wenigstens ein frühes Tor wünschen, damit Inter Fußball spielen muss?
Die zweite Halbzeit dieses Spiels war ein Leckerbissen für alle, die gerösteten Beton an mediterranen Gemüsen mögen. Barcas Uhrwerk gegen die Neunerkette in Weiß, die ein hohes Maß an Schwarmintelligenz und Hingabe bewies. Sind schon ausgekochte Taktikferkel, diese Menschen südlich der Alpen. Wer auf einem Stiefel Fußball spielt, weiß, wie er die Räume eng macht. Da half auch das überbreite Spielfeld in Nou Camp nichts. Auch da steht das Tor in der Mitte, und in der Mitte wartete die neunköpfige Hydra. Barca hat es im Hinspiel verloren, da hat Inter gezeigt, dass sie ein Spiel auch machen können, nicht bloß zerstören. Gegen Chelsea übrigens auch schon. Wobei, das Handspiel vor dem nicht gegebenen 2-0 war eine sehr harte Entscheidung, der Ball ging aus zwei Metern an den Körper. Nebenbei bemerkt, es stehen die beiden Mannschaften im Finale, die im Viertel- und Halbfinale zuerst Heimrecht hatten. Das galt bisher immer als Nachteil. Liegt es an der besseren Defensivarbeit, oder ist es doch ein Vorteil, mit einem Vorsprung anzureisen?
Und heute Abend der HSV. Wenn das in Hoffenheim Absicht war, dann sollten sie in Fulham wenigstens ein 1-1 holen.