Es ist Zeit zu gratulieren.
Bravo Fürth. Herzlich willkommen, Spielverunreinigung, wie du von den Vettern aus Nürnberg so unfreundlich geheißen. Eine große Saison geht zu Ende. Die lustigste, schönste und spannendste Bundesligasaison aller Zeiten steht bevor. Ich vermute, Fürth wird die Mannschaft, die in der ersten Viertelstunde die meisten Tore schießt. Kichernd werden die Gegner den Namen Trolli-Arena zur Kenntnis nehmen, kichernd werden sie aus dem Bus steigen, kichernd werden sie ein paar Playmobil-Witzchen reißen. Kichernd werden sie sich warmmachen und kichernd werden sie am Mittelkreis stehen. Wenn sie dann in der 10. Spielminute zu Ende gekichert haben, steht es bereits 2-0 für das Kleeblatt, denn die pfeilschnellen Trollis *kicherkicher* überbrücken mit ein paar rasiermesserscharfen Trolli-Pässen *kicherkicher* das gesamte Spielfeld, lassen die tapsigen Abwehrspieler des Gegners wie Schokoladennikoläuse stehen und versüßen ihren Fans den Spieltag mit vielen Trolli-Toren *kicherkicher*.
Falls Büskens Heimweh nach Gelsenkirchen hat: Eine heruntergekommene Fußgängerzone, Stehbierbüdchen und Arbeitslose hat Fürth auch zu bieten. Und wenn er seine Familie nachholt, können die Kinder *allmächd, allmächd* zweisprachig aufwachsen. Auf geht’s, du Perle Frankens.
Allerdings gibt es keinen Grund zum Überschnappen: Mögen euch die Herzen auch zufliegen, die Punkte bleiben in Nürnberg.
Auch den formidablen Lüdenscheidern ein Glückwunsch, die die Schale erneut souverän und mitreißend gewuppt haben. Nachdem sich ihr Kernprodukt „juvenile Unbekümmertheit“ kaum noch verbessern läßt, haben sie jetzt bis September Zeit, ihr Portfolio um „taktische Abgebrühtheit“ und „Chancenverwertung“ zu erweitern. Dann klappt es bestimmt auch mal mit dem Achtelfinale in der Champions League.
Den Pokal werden sie auch gewinnen, meine Hochrechnung besagt nämlich: Auswärtsbilanz der Bayern mal Auswärtssieg von Real im Classico geteilt durch Tagesform Schweinsteiger plus Wurzel aus Boateng. Folglich scheiden die Roten in Madrid aus. Damit sind sie dann für Berlin volkommen und restlos demotiviert und die Gelb-Schwarzen werden im Mai auch mit 1,8 Promille Restalkohol im größten Zweitligastadion der Republik brillieren.