1 Spieltag und 1 Spiel macht 28 Tore. Aber was sind schon Tore. Heute war ein bitterer Tag für Südafrika. Morgen müssen Frankreich und Mexiko unentschieden spielen, damit Bafana Bafana noch eine Chance hat. Ein bitterer Tag auch für Spanien, und eine Unverschämtheit, die taktische Meisterleistung der Schweiz mit dem Gebolze Griechenlands 2004 zu vergleichen. Das war heute eher Inter gegen Barca und niemand kann erwarten, dass die Eidgenossen ins offene Netz der Ballzirkulation laufen. Weil Chile auch gewonnen hat wird es für den großen Favoriten richtig eng.
28 Tore in 17 Spielen ist natürlich für die, die nur auf das Spektakel schauen, viel zu wenig. Aber seit wann sagen Tore etwas über die Qualität eines Spiels? Uruguay gegen Frankreich war ein schlechtes Spiel, als 2-2 wäre es auch ein schlechtes Spiel gewesen. 1974 gewann Jugoslawien gegen Zaire 9-0, war das wirklich ein besseres Spiel als das 1994er Endspiel, 0-0 Italien – Brasilien? Mir gefallen Mannschaften, die eine entwickelte Spielidee haben und diese umsetzen können, die Tempowechsel beherrschen und eine gute Raumaufteilung haben, sich Platz schaffen, immer genug Spielfeld vor sich haben, um den entscheidenen Pass zu spielen. Das 1-0 von Chile gegen Honduras heute war ein richtig gutes Spiel, mit zwei gleichwertigen, mutigen, spielfreudigen Mannschaften. Manchmal gibt es viele Tore und trotzdem ein gutes Spiel, Holland – Tschechien 2-3 bei der EM 2004 ist ein herausragendes Beispiel, aber solche Spiele gibt es nur alle zehn Jahre.
Ein paar bemerkenswerte Tore gab es natürlich auch, Maicons 1-0 gegen Nordkorea, Podolskis 1-0 gegen Australien, Tshabalalas 1-0 gegen Mexiko, Forlans 1-0 gegen Südafrika. Spieler des ersten Spieltags war trotzdem Benaglio. Zu Null gegen das Uhrwerk des Schönen. Spektakulärer geht nicht.